Motorrad-TRANSPORTE   ¹

und dringend erforderlicher Ersatzteilversand

auf abenteuerlichen Weltreisen

von: Jochen A. Hübener
Oktober 2006

 

MOTORRAD-TRANSPORT

*   Bevor man sich mit den Transportmöglichkeiten rund um die Welt auseinandersetzt, sollte zumindest eine Grobplanung der Reiseroute vorliegen. Angst, dass man nicht von einem Land zum anderen transportiert wird, sind i.G.u.G. unbegründet, läßt man mal den finanziellen Aspekt sowie etwaige Einreiseverbote in bestimmte Länder (Bürgerkrieg, politisch abgeschottete Länder etc.) außer Betracht.

*   Nach einer Grobplanung der Reiseroute sollte man schon einmal eine Grobplanung der Transportmöglichkeiten durchführen.

*   Will man sich allerdings um die Welt treiben lassen und hat unterwegs quasi unbegrenzt Zeit, sollte man sich natürlich nicht vorher mit einem Transporteur festlegen; das schüfe unnötige Probleme. Man kann unterwegs fast alles regeln.

*   Sollte man aber den Routenverlauf festgelegt haben sowie den Zeitrahmen entsprechend zugeordnet haben, kann man sich mit einem Transporteur zusammensetzen, die Transportmöglichkeiten abklären, gute Konditionen (für mehrere Transporte als Paket) herausschinden und bereits in Deutschland vorher bezahlen, sodaß man zumindest dieses Geld nicht mitschleppen muß.

 

Hier wird im Folgenden ein Überblick gegeben über potentielle Transporteure:

SCHENKER
DHL_Service worldwide_Motorradtransport und Ersatzteile in kürzester Zeit
UMZUG weltweit, auch MOTORRAD-TRANSPORT
KÜHNE & NAGEL
horizonsunlimited_shipping the bike_worldwide
horizonsunlimited_GRANT JOHNSON_2
INTRANS GmbH_container shipment
MOTORCYCLE SHIPPING_USA

 

Man sollte sich stets gut überlegen, ob man bei durchzuführenden Transporten (per Bahn, Schiff, Flugzeug ...) Fahrzeug und Fahrer zusammen oder getrennt transportieren will. Wenn das KFZ und der Fahrer zusammen transportiert werden, kann man ziemlich sicher sein, dass beide zusammen das Ziel erreichen (wenn man mal von Katastrophenszenarien absieht). Wenn beides separat transportiert wird, besteht immer die Gefahr, dass das Fahrzeug unterwegs verschwindet. Gerade der Transport in oder auch aus sogen. „unsichere(n) Ländern“ stellt sich diesbezüglich als problematisch dar. Aber selbst wenn man festgelegt hat, dass z.B. das Motorrad im gleichen Flieger mitfliegt, mit dem man selbst sein Ziel ansteuert, gibt es keine absolute Sicherheit.

 

Ein kleines Beispiel aus meiner Reise-Praxis soll dies erläutern:

 

Als ich im Winter 1990/91 mit meinem Motorrad von Frankfurt aus über Rom nach Nairobi flog, sicherte mir (vorher) ALITALIA 100%-ig zu, dass mein Mot. mit der gleichen Maschine transportiert würde, in der auch ich sitzen werde. Bei der Zwischenlandung in Rom beschlich mich ein ungutes Gefühl, dass das Motorrad vielleicht nicht richtig umgeladen würde und nicht mit mir zusammen in Nairobi ankäme. Also ging ich in Rom zum Frachtschalter; man wollte mich beruhigen, ohne allerdings in den Computer zu schauen; man sagte mir: „machen Sie sich mal keine Gedanken. Wenn Ihnen das zugesagt wurde, dann wird das auch 100%-ig laufen ...blablabla ... Alitalia ist 100-%-ig zuverlässig, darauf können Sie sich verlassen ... “.
Ich blieb hartnäckig und forderte sie immer wieder auf, doch mal wenigstens einen kleinen Blick in den Computer zu riskieren, was mit faulen Ausreden abgelehnt wurde. Erst nachdem ich mit dem Vorgesetzten gesprochen hatte, bemüßigte sich ein Angestellter widerstrebend, im Computer nachzuschauen; die Farbe seines Gesichts veränderte sich wie die eines Chamäleons: erst wurde er rot, dann bleich, dann kam er ganz verlegen angewinselt, entschuldigte sich kleinlaut bei mir und sagte, mein Motorrad war schon im Flieger, das müsse ich immerhin anerkennen, allerdings wurde es wegen des dringenden Transportes von 'Afrika-Hilfsgütern' wieder ausgeladen, das müsse ich doch verstehen; Hilfslieferungen gingen eben vor. Aber das wäre kein Problem; ich müsse mir keine Gedanken machen, wahrscheinlich würde das Motorrad schon in einigen Tagen nachgeschickt.
Nach Luft ringend, antwortete ich ihnen sehr erbost, daß auch ich nicht mitfliegen würde, wenn mein Motorrad nicht augenblicklich eingeladen würde, alles natürlich auf ihre Kosten; ich würde sie auf Schadensersatz in Höhe von mindestens 10.000 US-$ verklagen, da meine Reise mit meinem nagelneuen Motorrad von Nairobi bis Kapstadt fest geplant sei, mit allem drum und dran, die Vorbereitungskosten wären immens gewesen. Ich hätte nicht geplant, Tage, wenn nicht gar Wochen meines begrenzten Urlaubs in großstädtischen Hotels rumzuhängen, ich wolle im Zelt in freier Natur schlafen; für einen Touri-Hotelaufenthalt hätte ich weder Lust noch die finanziellen Möglichkeiten. Würde ALITALIA unseren festen Vertrag nicht einhalten ... kämen gewaltige Kosten auf sie zu, vor allem aber monatelange juristische Auseinandersetzungen; außerdem würde ich diesen Vertragsbruch veröffentlichen! Kurzum, nach unendlichen Diskussionen, nachdem ich zwischendurch auch zur Flughafenpolizei ging, vor allem aber, als sie merkten, dass ich hier zu keinem Kompromiß bereit war, verfrachtete man meine Maschine wieder ins Flugzeug.
Übrigens: spätere Nachforschungen von mir ergaben, dass die Ausrede mit sogen. „Hilfsgütern für Afrika“ erstunken und erlogen war: weder wurden am Vortag noch an diesem Tage noch am nächsten Tage Hilfsgüter von Rom nach Nairobi per Alitalia-Passagiermaschine transportiert.

Das wär` was geworden, wenn ich allein in Nairobi gelandet wäre und tage-, wenn nicht gar wochenlang auf mein nagelneues Motorrad hätte warten müssen. Später erfuhr ich, dass genau am Flughafen Rom nicht nur kleine, sondern gar Riesengepäckstücke (wie ein Motorrad, vor allem ein nagelneues) einfach verschwanden.

Andere story: auch bei meiner Ausreise aus Indien nach Singapur wollte man mir das Motorrad nachschicken. Aus Erfahrung klug geworden, lachte ich laut und fragte die Inder, für wie dämlich sie mich eigentlich hielten! Ich erzählte ihnen die story mit ALITALIA und machte klar, dass ich nur zusammen mit dem Motorrad fliegen würde; ansonsten bliebe ich trotz Ablauf meines Visums ganz einfach in Indien, was sie dann den „immigration-officers“ erklären müßten. Das Ganze hat mich zwar einen 10 Tage nervenaufreibenden, bürokratischen Korruptions-Hürdenlauf in Madras gekostet, war allerdings letztendlich erfolgreich: zusammen mit meinem Motorrad erreichte ich Singapur.

Bei den Transporten vom (sicheren) Singapur ins (sichere) Darwin (Australien) sowie auf den Strecken „Sydney-Los Angeles“, „Miami-Hamburg“, „Kamerun-Hamburg“, „Kapstadt-Hamburg“ etc. flog ich separat, weil ich ein begründetes Vertrauen auf einen sicheren, rechtzeitigen Transport hatte (was sich auch -ex post- als richtig erwies).


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FAZIT:

Also, Leute, lasst Euch nicht einwickeln; fliegt (oder fahrt per Schiff, Bahn ...) nach Möglichkeit zusammen mit Euerm Fahrzeug. Arrangiert nur dann einen separaten Transport von 'Roß und Reiter', wenn Ihr Euch absolut oder wenigstens weitgehend sicher seid, daß das KFZ auch am Ziel ankommt. Achtet bei der Auswahl des potentiellen Zielortes unbedingt darauf, daß Ihr das richtige Land auswählt und nicht etwa -nach falscher Wahl des Ankunftslandes- in einen teuren, nervenaufreibenden, wochenlangen bürokratischen Strudel geraten werdet, wenn Ihr Euer Motorrad aus dem Zoll eines korrupten Entwicklungslandes herausholen wollt.
(Trick: manchmal ist es besser, ein entwickelteres und nicht so korruptes Nachbarland als Zielland auszuwählen und dafür lieber einige km weiter fahren zu müssen. Hier ein kleines Beispiel: will man z.B. mit dem Motorrad durch Thailand fahren, würde ich dennnoch das Motorrad nach Singapur transportieren lassen und selbst über Land nach Thailand fahren, durch eins der schönsten Länder Südostasiens, das reizvolle Malaysia (gute, schnelle Strecke). Die extrem korrupte Polizei in Thailand war schlichtweg unerträglich, nicht hinnehmbar, sehr beängstigend; ähnliche Infos gibt es bzgl. des Zolls am Bangkoker Flughafen; hinsichtlich eines Motorradtransports nicht besonders vertrauenerweckend. Am Flughafen in Singapur hingegen läuft i.d.R. alles reibungslos, völlig unproblematisch. )

Daher: wenn Ihr es einrichten könnt, nehmt
Transporte von sogen. sicheren Staaten in sichere Staaten. Vermeidet unbedingt Transporte in korrupte Entwicklungsländer, aber auch der Transport aus diesen Staaten kann (s.o.) problematisch, kostspielig, zeitaufwendig, vor allem aber sehr nervig werden. Als Transporteur solltet Ihr besser weltbekannte Firmen wählen, die zwar i.d.R. etwas teurer sind als andere, dafür aber meist sicherer.

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ERSATZTEIL-TRANSPORT

In Entwicklungsländern dringend benötigte Ersatzteile solltet Ihr Euch niemals per normaler Fracht schicken lassen. Bis zur angeblichen Ankunft könnten Wochen oder gar Monate vergehen ... und selbst wenn sie angekommen sind ... dürfte -wegen oftmals wahnwitziger korrupter Bürokratie- weitere Zeit vergehen, bevor Euch das Ersatzteil eigentlich übergeben werden könnte; die gravierendste Hürde für das Aushändigen der Ersatzteile aber dürfte das in Entwicklungsländern kaum zu umgehende Schmiergeld sein.
Wenn Ihr großes Pech habt, erreichen Euch Eure Teile jedoch nie !

Also, laßt das Selbstorganisieren beim Schicken von Ersatzteilen in Entwicklungsländer; begebt Euch diesbezüglich in erfahrene Hände: aus meiner Sicht käme dafür der 'Expressservice D H L'     ¹   infrage, der den Transport von Deutschland aus zu Euch in wenigen Tagen realisieren kann; er bringt die Teile durch den Zoll, er ist erfahren im Umgang mit Land und Sitte und ob sie nun das üble Schmiergeld zahlen oder nicht, bekommt Ihr gar nicht mit. Natürlich hat das Ganze einen stolzen Preis; aber: bevor Eure Tour zu Ende ist, weil Ihr unendlich lange auf ein Teil warten müßt oder es gar nicht bekommt, dürfte das Arrangement über D H L   ¹   -trotz immenser Kosten- wohl das effizienteste sein!
Fast hätt´ ich´s vergessen: Ihr solltet bereits vor Eurer Reise B M W und D H L informieren, dass Ihr evtl. ihren Dienst von unterwegs aus in Anspruch nehmen könntet: Ihr könnt dort vor der Abreise Geld hinterlegen,

(sodaß BMW und DHL bereits im Besitz des Geldes sind, wenn sie Euch die Teile schicken sollen; andernfalls wäre ein zeitaufwendiger Geld-Transfer an BMW und DHL nötig, dessen Organisation von einem Entwicklungsland aus nicht unproblematisch sein dürfte.)

so daß im Bedarsfalle die Zusendung benötigter Ersatzteile rasend schnell vonstatten geht !

Jochen A. Hübener, Berlin (13.10.2006)

 

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1)
die Ausführungen zum Thema 'KFZ-TRANSPORTE auf abenteuerlichen Weltreisen' sind das Ergebnis meiner persönlichen Erfahrungen oder / und meiner Recherchen. Natürlich übernehme ich keinerlei Haftung für eine falsche Planung anderer 'traveller'. Auch soll hier in keinster Weise Werbung für einen speziellen Dienstleister betrieben werden; es handelt sich nur um Beispiele, um eine rein subjektive Planung, eben, meiner Motorrad-Weltreise angemessen. Hier soll lediglich dem unkundigen, potentiellen Reisenden ein Einstieg, ein erster Überblick zu diesem Thema gegeben werden; es wird erwartet, daß sich jeder Reisende auch bei anderen Anbietern, auf anderen websites informiert, um zu seiner subjektiven Lösung des hier angesprochenen Problems zu gelangen, eben, was seiner spezifisch anders gelagerten Reisesituation angemessen erscheint. (Jochen A. Hübener, 13.10.2006)

 

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